Montag, 25. März 2019

Ein Hobbit und vier harte Jungs

Ein unerwarteter Dreitag

Wir schreiben das Jahr 1495 DR. Dies ist  das Tagebuch von Bongo "Bo" Neuläufer, Halbling-Barde


Bo, der Barde

Dreitag, dritter Zehntag, im Ches: der Auftrag

Ich war zu diesem Zwergenhändler geladen, Gundren Rockseeker von den Gebrüdern Rockseeker, wegen eines Engagements für seine Firma. Als ich dort ankam, ließ er mich erst ewig warten, dann stiefelten vier Schlägertypen direkt an mir vorbei in sein Büro, alle schwer bewaffnet und gerüstet. Durch die angelehnte Tür (OK, ich half ein wenig nach) konnte ich hören wie er aufgeregt von einer "Riesensache" sprach, auf die er mit seinen Brüdern gestossen war, und dass die vier einen Ochsenwagen mit Verpflegung und Zubehör nach Phandelver eskortieren sollten, während er mit seinem Leibwächter Sildar Hallwinter vorweg ritt, alles vorzubereiten. Endlich durfte ich auch rein, und er meinte, ich solle zur Feier der Entdeckung für ihn in Phandelver aufspielen. Er legte 5 gp drauf, insgesamt 15 gp, zahlbar nach der Arbeit. Ich dachte mir, Phandelver kenne ich noch nicht, und es ist wahrscheinlich sowieso besser, wenn ich mich hier ein paar Tage nicht sehen lasse, nach der Sache mit Baroness de Winter, also schlug ich ein. Schon ritt er vom Hof, hatte es wirklich sehr eilig.

Mit den vier anderen vereinbarte ich, dass man sich in einer Stunde wieder träfe, nachdem man sich für die Reise ausgestattet hätte. Ich will sie hier kurz beschreiben, so wie sie sich mir darstellten:

Durum Eisenschild war ein breiter Zwerg mit einer häßlichen Gesichtsnarbe. Er sprach sehr langsam, und schien zu glauben, dass alle anderen dumm wären. Wahrscheinlich hatte sein Kopf bei dem Schlag mit der Narbe etwas abbekommen. Trug eine schwere Kettenrüstung mit Turmschild und einen Hammer. Offenbar ein entfernter Verwandter der Gebrüder Rockseeker.

Orsik Eisenfaust, ein weiterer Zwerg und wohl auch ein Cousin der Rockseekers, in den schwarz-roten Roben von Ilmater, wirkte freundlich. Er trug ein Kettenehemd und eine Axt.

Barnabar, ein junger Mann war ebenfalls ziemlich häßlich, aber muskulös. Immerhin trug er keine Rüstung, nur einen Holzschild und eine Axt. Er schien neu in der Stadt zu sein.

Talos, ein Waldelf in Lederrüstung, sprach leise und bedrohlich. Ich hatte schon von ihm gehört, er war Schuldeneintreiber hier in der Stadt für einige der Diebesgilden, ein unangehmer Zeitgenosse. Er kam nicht mit dem überheblichen Eisenschild zurecht, das versprach, eine lustige Reise zu werden.

Ich ging zurück in die Glänzende Schlange, um mit den Wirtsleuten zu vereinbaren, dass sie meine Kiste mit den Kostümen, Schminksachen und den guten Kleidern für mich verwahren. Und kaufte ihnen Proviant für vier Tage ab, den ich zusammen mit meinem anderen Kram in den Rucksack packte, darüber die Schlafrolle. Dann zog ich meine Lederrüstung an, und marschierte zurück zum Anwesen der Rockseekers.

Das Wetter war sonnig, und wir kamen auf der Straße nach Süden gut voran. Gegen abend erreichten wir einen Bauernhof, die guten Leute ließen uns in der Scheune schlafen. Die anderen stellten Wachen auf, der Eisenschild-Zwerg hatte eine Sanduhr dafür. Da es nicht mein Job war, den Wagen zu bewachen, schief ich einfach durch. Auch die Wachen waren offenbar zischendurch eingenickt, denn es dämmerte schon, als der Elf für seine Wachablösung geweckt wurde.

Viertag, dritter Zehntag

Wir kamen gut voran. Diesmal stellten wir Doppelwachen auf. Das war nicht so einfach, weil wir ja nur zu fünft waren. Ich beschloss, bei nächster Gelegenheit einen Hund zu kaufen.

Fünftag, dritter Zehntag: Goblins

Der Weg führte von der High Road ab auf den Dreisaupfad, der sich zwischen Nimmerwinterwald und den Schwertbergen nach Westen wandte. Wir waren auf der Hut vor Hinterhalten als wir an ein Wäldchen kamen, denn auf dem Weg lagen zwei tote Pferde, gespickt mit schwarzen Pfeilen, die Pferde von Gundren und Sildar! Schon stürmten Goblins aus dem Unterholz auf uns zu! Unser erster Kampf! Die Krieger machten kurzen Prozess, während ich einige Heckenschützen mit einem Schlaflied ausschaltete. Wir fesselten die überlebenden, und Durum begann einen davon auf Goblin auszufragen -- er musste ganz schön bedrohlich sein, denn der arme Goblin spuckte alles aus: sie überfielen hier Reisende, sie verschleppten deren Güter in ihre Höhle, ihr Anführer war ein Wanzbär namens Klarg, sie hatten ihre Höhle etwa eine Wegstunde entfernt, die Truppe gehörte zum Spaltmaul-Klan, der vom Goblinkönig Groll auf Burg Spaltmaul angeführt wurde. Durch ihre Höhle floß ein Bach. Vor dem Eingang waren versteckte Wachen.

Wir ließen uns von ihm durch den Wald führen, er vorweg, was praktisch war, weil er uns vor all den Fallen, die die Goblins angelegt hatten warnen musste. Vor der Höhle fesselten wir ihn und hängten ihn geknebelt in einen Baum. Dann kletterte Talos auf den Hügel, und erschoss eine der Wachen von oben. Die andere legte ich schlafen. Wir brauchen mehr Seil für die ganzen Gefangenen.

In der Höhle war gleich rechts ein Wolfszwinger -- die Viecher waren aggro, aber zum Glück angebunden, allerdings versuchte unser neuer Leitgoblin auszubüxen. Wir metzelten alles nieder, ich brachte meinen neuen Goblinbogen nutzbringend zum Einsatz. Hinter den Wölfen war eine Felsspalte voller Abfall. Talos kletterte sie leise nach oben und vermeldete dass da der Anführer mit noch zwei Goblins und einem Wolf war. Er kletterte rasch wieder herunter, da der Wolf ihn witterte, und schlich dann weiter vor. Nach kurzer Zeit hörten wir seinen Schrei und ein Sturzbach schappte an uns vorbei. Ich versuchte Talos Mut zu machen, doch hörte keine Antwort. Als das Wasser wieder gesunken war, und wir nach einer Minute immer noch nichts von ihm hörten, machten wir uns selbst auf den Weg. Es war verdammt finster da drin, und ich musste meine Lampe anmachen. Notiz für selbst: beschaff Dir eine Blendlaterne, und am besten ein heiliges Feuer.

Hinter einem Seitentunnel sahen wir ein paar Goblins an einer Feuerstelle. Wir überraschten sie, was ihnen nicht gut bekam. Weiter oben in der Höhle waren vier weitere mit Essen beschäftigt, und dabei der gefangenen Sildar am Boden. Sie hatten uns nicht gehört. Ihr Pech. Der Anführer warf sich zu Boden und drohte, den Gefangenen zu erstechen, als wir mit seinen Jungs fertig waren. Wir lachten ihn aus - keine sehr nützliche Drohung wenn die Gegner einen Ilmater-Heilpriester dabei haben. Dann meinte er, er könne uns Gegen Klarg helfen, wenn er dafür zum Chef des Clans würde. Wir fesselten ihn erstmal. Talos tauchte wieder auf, der noch zwei Goblins getötet hatte. Der Wanzbär hatte mit seinem Gefolge die Höhle verlassen, wir dachten, auf der Suche nach Talos, der schon seine Schatzkiste geplündert hatte: zwei Heiltränke, Geld und eine Statuette.

Sildars Geschichte

Sildar erzählte uns, die Gebrüder Rockseeker hätten offenbar die Wellenechohöhle und die Zauberschmiede gefunden. Vor mehr als 500 Jahren hatten Zwerge und Gnome eine magische Höhle entdeckt, und  mit Hilfe menschlicher Magier dort Minen und eine Schmiede für magische Gegenstände betrieben. Phandalin stieg dadurch zu Größe und Wohlstand auf. Dann kam eine Orkarmee aus dem Norden und plünderte die Stadt und die Minen und töten alle. Das Wissen um die Lage der Minen ging verloren.

Er hatte während seiner Gefangenschaft mitbekommen, dass Klarg den Auftrag hatte, Gundren speziell aufzulauern, von jemand der sich "Die Schwarze Spinne" nannte. Die Karten und Gundren waren nach Burg Spaltmaul geschickt worden.

Sildar wollte zuerst nach Phandalin, wo er mit einem befreundeter Zauberer namens Yarno Albrek einen Aussenposte der Fürstenallianz errichten sollte. Die beiden anderen Rockseeker-Brüder wären auch dort. Wir mussten ja auch noch den Wagen abliefern, und Sildar bot 50 gp Belohnung.

Als wir die Höhle verlassen wollten, lauterten da die Goblins in Hinterhalt. Wir frassen Pfeile und mussten uns zurückziehen. Das war die schlimmste Nacht meines Lebens. Wir mussten Wache halten, aber das bedeutete, dass alle außer zweien von uns ohne Rüstung schliefen, und unsere Zauber und Heilkräfte waren auch am Ende. Wenn die Goblins einen nächtlichen Angriff gestartet hätten, wären wir wohl alle gestorben. Zum Glück hatten die mehr Angst als wir. 

Sechstag, dritter Zehntag: Phandalin

Am nächsten morgen, frisch erholt und bei Tageslicht, sah das ganze schon anders aus. Talos ließ sich im Fluss unter Wasser heimlich heraustreiben, dann machten wir einen Ausfall, und mit Schlaflied,  Sildar, Talos und unseren Schlägern brauchten wir bald noch mehr Seil.

Etwa sieben Goblins, darunter Ymik der Unterboss und Klarg hatten überlebt, und wurden zu Lastenträgern für die Handelsgüter. Wir marschierten zum Wagen und zogen weiter nach Phandalin, wo wir gegen Abend mit unseren Gefangenen eintrafen.

Phandlalin war ein Dorf aus Holzhäusern, errichtet auf den Fundamenten und Ruinen des alten Phandalin. Auf einem Hügel über der Stadt thronte die Ruine eines Herrenhauses. Im Ort suchten wir zuerst den Gemischtwarenhändler Barten auf, wo wir den Wagen ablieferten. Ich kaufte ihm eine Blendlaterne und einen Stahlspiegel ab, und 50 Fuß extra Seil, weil wir immer so viele Leute fesseln mussten. Er war scheinbar traurig über das Schicksal von Gundren. Er erzählte uns, dass die Brüder im Feld waren und erst in ein paar Tagen zur Proviantaufnahme wieder erwartet wurden, und wen es sonst noch im Ort gab:
  • Harbin Vester, der Bürgermeister. Wie wir später herausfanden ein Großmaul, und feige dazu. Bei ihm gaben wir dann die Goblins ab, für die es keine Belohnung gab. Er sagte er werde Gericht über sie halten, da er auch der Richter hier war, und sie hinrichten lassen. An der Tür des Rathauses war eine Belohnung von 100 gp angeschlagen, wenn man eine Orkbande am Wyvern Tor erledigte.
  • Das Handelshaus zum Blauen Löwen, geführt von Linene Grauwind, passte zu Kisten die wir bei den Goblins gefunden hatten, und die ein Symbol des Blauen Löwen trugen. Linene gab uns 50 gp Belohnung, und kaufte uns auch die meisten der übrigen erbeuteten Waffen, Rüstungen und Handelsgüter ab. Sie hatte selbst Waffen und Rüstungen im Angebot und da sie nicht genug Gold hatte, zahlte sie mit zwei Harnischen und einer Handarmbrust für die Zwerge. Talos giftete, das müsse alles bei der Verteilung der Rest-Beute berücksichtig werden, und wollte Schuldscheine. Linene erzählte uns dass sie unter Schurken litt, die sich die Rotbrands nannten und Schutzgeld erpressten. Das konnte warten, ich war müde. 
  • Das Stonehall Inn wäre das Gasthaus am Ort. Dort gingen wir hin. Durum, Barnabar und Talos war es zu teuer, so teilte ich mir ein Zimmer mit Orsik, der wenigestens ein wenig Zivilisation im Leib hatte. Endlich konnte ich mich wieder mir Seife waschen, rasieren, und parfümieren! Die anderen schliefen dann im Stall von Bauer Naart, den sie in der Kneipe kennen gelernt hatten. Wir lernten eine Menge über den Ort von den geschwätzigen Gästen.
  • Obstbauer Daran Edermath, war früher Abenteuer. Er konnte die Rotbrands nicht leiden und hielt nichts vom Bürgermeister.
  • Holzschnitzer Tell Dendra, war verschwunden genau wie seine Frau und Tochter. Man munkelte die Rotbrands waren Schuld .
  • Es gab eine Mineursbörse, in der die Schatzsucher der Umgebung Gold und Edelsteine tauschen konnten, geführt von Halia "Boss" Thornton. Auch sie wollte die Rotbrands loswerden, und war wohl die einzige, die kein Schutzgeld zahlte. 
  • Es gab einen Schrein von Tymora, der Göttin des Glücks, Schwester Garaele war neulich verletzt zurückgekommen.

Siebentag, dritter Zehntag: Tresendar Manor

Nach dem Frühstück gab es draußen Tamtam: der Bürgermeister verkündete die Schuld und Hinrichtung der Goblins. Ein Amateurhenker war auch da. Einen wirklichen Prozess gab es nicht, nur große Worte. Wir beobachteten die Menge aus der Tür des Handelshauses (Talos kletterte auf ein Dach, das war ja fast schon zwanghaft mit der Kletterei). Ich sah mehrere Typen in rostroten Umhängen, Rotbrands. Einen davon namens Henko bezauberte ich, und wir gingen mit ihm auf mein Zimmer, wobei ich ihm erzählte ich hätte von ihnen gehört und wollte vielleicht mitmachen. 

Er verriet, dass die Rotbrands im Ort in der Kneipe Schlafender Riese herumhingen, und dass es noch ein geheimes Versteck in den Katakomben unter dem alten Herrenhaus gab, wo ihr Anführer, ein Magier namens Aldit Glasstab sein Versteck hatte, forschte und Trünke braute. Es wären etwa ein Dutzend Rotbrands. Sie machten gut Kohle durch Schutzgelderpressung. Er hätte geholfen, Tell Dendra zu töten, und dessen Weiber wären im Verließ unter dem Herrenhaus nahe der alten Krypten. Er selbst war noch nie im Verließ gewesen. Jemand namens Schwarze Spinne hatte drei Wanzbären geschickt und ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt, er wußte aber nicht, wieviel. Ich hoffe mindestens 100 gp! Er beschrieb Glasstab als Mensch, 30 Jahre, schwarzes Haar, fünfeinhalb Fuß, mit Nimmerwinter-Dialekt. Das passte genau zur Beschreibung von Yarno, bis auf einen Bart den man rasieren konnte, Beide waren Magier und Yarno war zuletzt beim Herrenhaus gesehen worden.

Talon schlug mir vor wir könnten ja vielleicht hier wirklich einsteigen, die Rotbrands übernehmen, und uns ein gutes Leben machen. Aber mich interessierte das nicht -- wer will schon der Big Boss in so einem hinterwäldlerischen Nest sein, wo man nicht einmal ein Theater hat. Ich will berühmt werden! Heldengesänge sollen von meinen Taten künden! Talos denkt viel zu klein.

Dann schlugen wir den Ganoven zusammen, wobei man sagen muss, dass er ein ziemlich zäher Bursche war. Ich nahm ihm Nietenrüstung und Kurzschwert ab.  Da wir Sorge hatten, dass der verängstige Bürgermeister ihn gleich wieder laufen lassen würde, besorgten wir uns ein Faß und brachten ihn zur Mineursbörse, wo Halia bereit war, ihn festzuhalten.

Wir fanden keinen der Rotbrands zu Hause, und wollten nicht warten bis Henko vermisst würde. Also gingen wir rüber zum Schlafenden Riesen, und es gab eine kleine Messerstecherei. Die Rotbrands waren wirklich viel härter drauf als die Goblins. Noch mehr Rüstungen. Ich musste mir dringend ein Pony besorgen. Halia wollte nicht noch mehr Gefangene. Wir fuhren sie also unter einer Decke auf dem Ochsenkarren raus zum Obsthain. Bauer Edermath war OK damit, und erzählte uns er habe früher gegen Untote gekämpft. Die gäbe es auch in den Ruinen von Donnerbaum,  dort sollten wir den Druiden Rylot aufsuchen. Und es gäbe auch Untote in den Hügeln südlich von Alt Eulenbrunn

Ich wollte immer noch einen Wachhund und ein Pony kaufen. Bauer Naart hatte Hunde und verkaufte uns einen. Der Halbing-Dreikäsehoch Karp vom Nachbarhof erzählte, seine Mama Quelin Älterblatt hätte Ponies, und er habe Männer gesehen, die in einen Tunnel unter dem Herrenhaus gegangen wären. Ich ging rüber, kaufte ihr das Pony Lutz ab, und holte Erlaubnis ein, dass ihr Sohn uns zu dem Tunnel führe. Dann verhörten wir die Gefangen. Sie erzählten der Eingang würde von einem Ungeheuer bewacht, das ein riesiges Auge und scharfe Zähne hätte. 

In den Katakomben

So wars dann auch. Wir kamen in eine Kammer mit einer großen Felsspalte, in der uns das Ungeheuer angriff. Es saugte Lebenskraft aus, und schnatterte von Hunger, Hunger! Ich stürzte von einer morschen Brücke in den Spalt. Das Tolle daran: ich sah unten neben Knochen, einer angefressenen Leiche und Gerümpel eine Schatzkiste! Der Lärm des Kampfes rief auch gleich noch die Wanzbären herbei. Die Kämpfer leisteten ganze Arbeit, aber die Wanzbären und das Monster machte uns zu schaffen. Dann kamen auch noch ein paar Rotbrands nach. Irgendwie schafften wir es, wenn auch schwer verletzt und am Ende unserer Kräfte.

Im Raum der Wanzbären fanden wir einen mishandelten Goblin namens Droop. Wir päppelten ihn auf und nahmen ihn mit. Wir klaubten die Schätze aus der Kiste -- Gold, Silber, Juwelen, Heiltränke, eine Weissagungs-Schriftrolle, und ein magisches Schwert in Silberscheide, und zogen uns in den Wald zurück um zu rasten. Leider kann ich das Schwert nicht identifizieren, weil mir eine Perle für den Zauber fehlt.  Immerhin fanden lernten wir, dass es "Kralle" hieß, und von Sir Aldith Tresendar geführt wurde, als der sein Herrenhaus gegen die Orks verteidigte. Ich spielte uns auf, und der Priester heilte.

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Als wir wieder in das Verließ gingen, war der Vogel ausgeflogen und hatte seine Schätze mitgenommen. Ein Brief, den er übersehen hatte, verriet noch dass die Schwarze Spinne Spione in Nimmerwinter hatte, und ihm den Auftrag gegeben, Fremde die zur Hilfe der Gebrüder kämen, zu fangen oder töten. Er war an Yarno Albrek gerichtet: der Beweis dass Yarno Glasstab war.

Immerhin fanden wir noch sein Labor, ein paar Bücher über Alchemie, einen Haufen geraubte Handelsgüter, und eine gut bestückte Waffenkammer. Zusammen mit den Rüstungen der Rotbrands und Wanzbären anständige Beute. Droop war uns sehr von nutzen, er zeigte uns Geheimtüren, und warnte uns vor Fallen.

Nebenquesten

Wir befreiten auch die Frau, Tochter und den kleinen Sohn des Holzschnitzers aus dem Kerker. Die Frau, Dendra, identifizierte die Leiche im Graben als ihren Mann. Sie erzählte uns zum Dank, in Donnerbaum hätte ihre Familie ein Amulett unter den Regalen der Alten Aphotheke versteckt als sie vor den Untoten flohen.

Ich verkaufte die Waffen noch an  Linele, die dann kein Gold mehr hatte. Sie stimmte zu, die Handelsgüter für uns abzuverkaufen für 20% Provision, und den Erlös der Witwe zukommen zu lassen. Ich überzeugte sie, auch noch Ausrüstung für unser neues Maskottchen Droop draufzulegen.

Sildar kam vorbei und erzählte uns, er lobe 500 gp aus für die Befreiung von Gundren, oder zumindst den Kopf des Goblinkönigs, als Zeichen daß Burg Splatmaul befreit sei.

Ich ging zu Schwester Garael vom Schrein von Tymora, weil ich sie fragen wollte, ob sie mir eine heilige Flamme herstellen könne. Sie bot drei Heiltränke im Gesamtwert von 150 gp, wenn wir den Todesgeist Agatha, der im einer Höhle im Wald nördlich der Ruinen von Karnikelbeer lebte nach dem Zauberbuch von Bogentle fragen würden, sie habe einen Silbernen Kamm, und war sicher, das wäre das richtige Geschenk für den Geist.

Weil auch Alt Eulenbrunn und Wyvern Tor in der Nähe von Karnikelbeer lagen, dachten wir, wir könnten ja drei Aufträge auf einmal erledigen, bevor wir uns zu Schloss Spaltmaul aufmachten.

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Achtag, dritter Zehntag: Hügelland

Gut ausgeschlafen machten wir uns auf den Weg ins Hügelland, Pony, Goblin und Hund im Schlepptau. Leider war der Dreisaupfad schlecht, und dann fing es auch noch an zu nieseln. Bald war alles eine kalte Matsche. Und wir hatten auch wieder völlig falsch gepackt: ich hatte keinen Regenmantel, keinen Hut, kein Zelt. Meine Nietenrüstung durchweichte zunehmend, der Regen lief mir in den Nacken. Rationen hatten wir auch kaum dabei, und mussten den Gürtel eng schnallen. Notiz an mich selbst: kaufe einen breitkrempigen Hut, einen Mantel und ein Zelt.

Abends suchten wir Schutz in den Hügeln unter einem Fels-Überhang. Wir machen qualmendes Feuer, mit Durums magischen Feuerbolzen und dem nassen Holz das wir unterwegs aufgeklaubt hatten. Wetter und Verpflegung sollten nicht die schlimmsten Probleme bleiben. Die Hügellande waren viel gefährlicher als die High Road. In der Wache von Droop und Barnabar kamen Goblins, angelockt von unserem Feuer, aber Droop verscheuchte sie auf Goblin und rief sie sollen weitergehen, wir gehörten zu ihm. Ich gab ihm fünf Silber, der kleine ist wirklich famos.

Neuntag, dritter Zehntag: Karnikelbeer

Am nächsten abend kamen wir bei den Ruinen von Karnikelbeer an. Kaum ein Haus stand noch, aber wir fanden einen halbwegs trockenen Keller in dem wir unser Feuer entfachten. Ich begann zum Zeitvertreib in Glasstab's Alchimie-Büchern zu schmökern.

Gottstag, dritter Zehntag: Banshee 

In den kleinen Stunden des Morgens fiel ein Schwarm widerwärtiger, fliegender Blutsauge-Monster über uns her. Goblin und Pony brachen gleich zusammen, als ich endlich wach wurde, schaltete ich sie alle mit einem Schlaflied aus, und wir zerstörten sie. Ich sang ein Rastlied, und der Priester heilte die Verletzten.

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Dann ging es auf dem Pfad in den Wald zur Baumhöhle des Todesgeistes. Ich ging alleine rein, mein Bein an ein Seil gebunden, so daß der Priester meine Leiche bergen könnte. Kein Grund, das wir alle unser Leben riskieren. Es lief aber super. War eigentlich ganz charmant eingerichtet, mit hübschen elfischen Möbeln, und der Todersgeist war eine attraktive Elbin, wenn auch von Hass und spektralem Wind etwas mitgenommen. Angst hatte ich kaum, den Kamm fand sie toll, und bot an eine beliebige Frage zu beantworten. Ich hielt mich ans Skript, Auftrag ist Auftrag. Sie verkündete, das Buch wäre beim Nekromanten Zernot von Iriebor. Ich machte meinen Kratzfuß, und sah dass ich davonkam.

Irgendwie tat sie mir leid. Sie war so hübsch, im Leben sicher mal ein wirklich heißer Feger gewesen. Und jetzt verdammt für alle Ewigkeit. Man könnte sich hier leicht verlieben, und dann eine unglückliche, zur Tragik verdammte Geschichte haben, in der man die Todesfee liebt, und sie am Ende doch nicht gegen ihre Natur ankommt, oder den Liebenden für immer haben will, und ihn auch ins Reich der Toten zieht. Aber vielleicht kann ich sie wenigstens erlösen. Ich muss mal einen Priester, der sich mit so was auskennt fragen, was man da machen kann.

Wir machten uns wieder auf den Weg, diesmal in Richtung Hügelland und Berge, um die Alte Eulenmühle und Wyvern Tor anzusteuern. Gegen Mittag passierten wir wieder die Ruinen von Karnikelbeer, und marschierten weiter. In den Hügeln ohne Pfad kamen wir nur langsam voran.